Oratorium von JOSEPH HAYDN
Nichts Geringeres als die Erschaffung der Welt gießt Joseph Haydn in seinem Oratorium »Die Schöpfung« in Musik. Inspiriert von Händels geistlichen Oratorien folgt er der biblischen Genesis und vollzieht farbenreich und voll musikalischer Symbolkraft nach, wie Gott der unbelebten Materie Leben einhaucht: Aus chaotischem Urgrund werden Himmel und Erde erschaffen, das Licht durchbricht die Finsternis, die Tiere erhalten ihren Lebensraum und Adam und Eva erfreuen sich eines noch unbedrohten paradiesischen Lebens … Dabei legt Haydn die Erzählung vom Entstehen der Welt den Erzengeln Raphael, Uriel und Gabriel sowie dem klanggewaltigen Chor in den Mund, bevor der Mensch – in den Rollen von Adam und Eva – selbst die Stimme erhebt.
Vor dem geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergrund seiner Entstehungszeit erhält das Werk über seine religiöse Bedeutung hinaus Symbolcharakter: Wenn aus undurchschaubaren harmonischen Verhältnissen erstmals ein strahlendes C-Dur hervorbricht und jubelnd, fast triumphierend, die Worte »… und es ward Licht!« erklingen, thematisiert dies bildhaft das Selbstverständnis einer ganzen Epoche … der Aufklärung.
Offensichtlich traf Haydn mit seinem Oratorium den Geist der Zeit, denn bereits die Uraufführung des Werks im Jahre 1799 in Wien wurde begeistert aufgenommen und schon kurz darauf trat dieses seinen Siegeszug durch die Welt an.
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