Warum gibt es Kriege? Sind sie Männersache? Welche Rollen spielen Mütter in ihnen? Diese provozierenden Fragen stellt Bernardo Carvalho, einer der renommiertesten zeitgenössischen Autoren Brasiliens, in seinem Roman »Dreihundert Brücken«, der 2003 in Russland während des zweiten Tschetschenienkrieges spielt: Vor diesem Hintergrund erzählt er schonungslos und bildstark vom Ausgeliefertsein an politische Verhältnisse und von deren zerstörerischen Wirkungen auf die Menschen.
Im nächtlichen St. Petersburg treffen der tschetschenische Flüchtling Ruslan und der russische Deserteur Andrej aufeinander. Zunächst noch vermeintliche Feinde, erkennt jeder sein eigenes Schicksal im anderen. Sie verlieben sich, träumen von einem anderen Leben in einem anderen Land und werden prompt mit roher Gewalt konfrontiert. Die Geschichte wühlt auf, schärft den Blick auf die Gegenwart und verhandelt große, archaische Gefühle.
Dauer ca. zwei Stunden ohne Pause
Gefördert vom Goethe-Institut
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“ (…) in seiner Eindringlichkeit wirkt der Abend lange nach (…) Brillante Darsteller (…) Überhaupt hat Finkel die figurenreiche, zuweilen durchaus melodramatische Vorlage zum Ensemblestück verdichtet, das seiner Besetzung einiges abfordert, aber auch Raum für individuelle Gestaltung lässt (…)“
Die Rheinpfalz/Rainer Dick, 22.01.24