Schauspiel von THOMAS KÖCK
»O schöner, grüner Wald, du meiner Lust und Wehen, andächt’ger Aufenthalt!«
Diese Zeilen, verfasst vor über 150 Jahren vom romantischen Dichter Joseph von Eichendorff, treffen auf den Wald in diesem Stück leider nicht mehr zu: Ausbleibender Regen, Brände, Schädlingsbefall, Monokulturanbau und Abholzungen haben ihm ganz schön zugesetzt. Zugegeben: Zu Zeiten der Romantik sah der Wald wirklich schöner aus. Auch der Förster in diesem Stück war früher in einer besseren Verfassung. Jetzt hat er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und kann sich nicht mehr um seinen geliebten und ebenfalls kränkelnden Wald kümmern. Was sollen die Figuren des Stücks also tun? In ein aussichtsloses Waldeinsamkeits-Lamento verfallen oder aktiv etwas gegen diese Situation unternehmen?
Thomas Köck hat mit »solastalgia« eine traurig-schöne und vielschichtige Wald-Komposition geschaffen, in der es um die elementare Interaktion von Mensch und Natur im Zeitalter des Klimawandels geht. In diesem sprachgewaltigen Textgeflecht gehen Umwelt- und Selbstausbeutung, die Ökonomie des eigenen Körpers und der örtlichen Landschaft eine spannende Symbiose ein.
Den Begriff »solastalgia« hat sich der Autor übrigens bei dem Wissenschaftler Glenn Albrecht geliehen. Er setzt sich zusammen aus dem lateinischen Begriff »solacium« (Trost) und dem griechischen Wort »algia«, das Krankheit und Leiden bedeutet. Solastalgie steht für den Schmerz, den man spürt, wenn der Ort, den man liebt und bewohnt, angegriffen wird. Wird es dem Förster gelingen, seinen Lieblingsort wieder in einen »andächt’gen Aufenthalt« zurückzuverwandeln?
Ab 14 Jahren
Donnerstag | 13. März 2025 | 18:00 Uhr |