Rockoper von ANDREW LLOYD WEBBER (Musik) und TIM RICE (Buch und Gesangstexte)
Wer kennt sie nicht, Songs wie »Superstar«, »I don’t know how to love him« oder »Last Supper« sind auch jenseits der Bühne zu großen Hits geworden, zum Teil sogar im kirchlichen Gebrauch. Heute als echtes Kultmusical angesehen, war »Jesus Christ Superstar« der erste große Erfolg, mit dem Andrew Lloyd Webber zusammen mit seinem Textdichter 1971/72 sowohl den Broadway in New York als auch das West End in London eroberte. Schnell folgte die Verfilmung, das Konzeptalbum mit Ian Gillan, Murray Head und Yvonne Elliman war bereits vor der Uraufführung ein sensationeller Charterfolg.
Die Rockoper erzählt die letzten Tage im Leben Jesu Christi mit dem Einzug in Jerusalem, dem letzten Abendmahl, seiner Verhaftung am Berg Gethsemane, der Verurteilung durch Pilatus und seiner Kreuzigung. Damit stellen sich Lloyd Webber und Rice in die Tradition der großen Passionsmusiken von Bach, Telemann oder Schütz in moderner Variation. Unterschwellig stellt das Werk auch zeitgemäße Fragen: War Jesus mehr als ein Mensch? Tatsächlich Gottes Sohn? Oder nur ein mediengemachter »Superstar«? War sein Tod allein die Schuld des »Verräters« Judas? Und ist eine Liebesbeziehung zu Maria Magdalena wirklich undenkbar?
Konservative Kirchenkreise reagierten nach der Uraufführung empört über die Darstellung der Passion in der Rockoper. Nichtsdestotrotz wurde »Jesus Christ Superstar« ähnlich wie Galt MacDermots »Hair« zum Ausdruck einer rebellischen Jugend in Umbruchzeiten. Nach 21 Jahren zeigen wir das Erfolgsstück in einer Neuinszenierung wieder am Pfalztheater.
Die Übertragung der Aufführungsrechte erfolgt in Übereinkunft mit den Originalrechteinhabern LW ENTERTAINMENT LTD, LONDON durch die MUSIK UND BÜHNE Verlagsgesellschaft, Wiesbaden.
Die Produktion von »Jesus Christ Superstar« wird großzügig unterstützt von den SWK Stadtwerken Kaiserslautern.

Musical Today
29. September 2025, Angela Reinhardt
„Keine Flower-Power, keine fröhlichen tanzenden Jünger, keine Farben. In einem kargen, schwarzweißen, von kalten Lichtkegeln und düsteren Projektionen dominierten Setting gelingt Regisseurin Pascale-Sabine Chevroton und Dirigent Olivier Pols in der Provinz, weit weg vom knallbunten Hangar in Berlin, eine hochspannende, wahrlich faszinierende Produktion von Andrew Lloyd Webbers Rockoper.
Mit radikaler Konsequenz verlegt Chevroton das Stück in unser Medienzeitalter, wo evangelikale Bewegungen eine Diktatur erst ermöglichen. Es sind Bilder, wie man sie aktuell im Fernsehen sieht: Da steht Maria Magdalena wie die Witwe des Trump-Anhängers Charlie Kirk am Rednerpult und singt von ihrer Liebe für ein großes Publikum, da äußert Pontius Pilatus seine Zweifel perfekt inszeniert in eine Kamera, da läuft sich Herodes am Rande warm für seinen kurzen, großen Auftritt auf der Weltbühne. (…)
Noch fesselnder ist der Gedanke, Jesus und Judas ineinander zu spiegeln, sie quasi zu den zwei Seiten einer Person zu machen. (…)
So spricht Jesus bei Judas‘ Verrat leise vor, wo er in der Nacht zu finden sein wird, oder Judas, der hier erst gemeinsam mit Jesus stirbt, fragt am Ende mit ihm ‚My God, my God, why have you forgotten me?‘. Beide wissen, dass sie Teil einer Inszenierung Gottes sind – einer erleidet das tapfer und am Rand seiner Kräfte, der andere wütet dagegen. Aber Judas ist es, nicht Maria, der den schlafenden Jesus zu ‚I don’t know how to love him‘ liebend in den Armen wiegt. (…)“
Die Rheinpfalz
22. September 2025, Gisela Huwig
„Jesus Christ Superstar, die X-te? Der Film ist Kult, die Rockoper seit den 70ern hinreichend oft aufgeführt worden. Doch die Inszenierung am Pfalztheater verleiht dem Stoff neue Tiefe und Aktualität. Große Stimmen, großes Kino!“