Dramma giocoso von WOLFGANG AMADEUS MOZART
Don Juan – italienisch Don Giovanni genannt – gilt als der Archetypus des ebenso erotischen wie gewissenlosen Verführers. Unser Bild von Don Juan ist sicherlich durch Wolfgang Amadeus Mozarts Oper aus dem Jahr 1787 geprägt – für E. T. A. Hoffmann gar die »Oper aller Opern«. Und der große Mozart-Dirigent Otto Klemperer formulierte die Qualitäten der Oper als Frage: »Wo sollen wir mit der Laudatio des Don Giovanni beginnen? Mit den unsterblichen Arien oder mit den meisterhaften Ensembles oder mit den gewaltigen Finales?«
Mozarts Oper auf ein Libretto seines kongenialen Textdichters Lorenzo da Ponte erzählt von der versuchten Verführung Donna Annas durch Don Giovanni, der schließlich ihren Vater, den Komtur, im Duell tötet. Anna macht sich zusammen mit ihrem Verlobten Don Ottavio auf die Suche nach dem unbekannten Mann. Dabei trifft sie auf die von Giovanni verlassene Donna Elvira und auf das Bauernmädchen Zerlina, das Giovannis neueste Favoritin ist. Als der gewissenlose Frauenheld ein Standbild des Komturs verhöhnt und zum Nachtmahl einlädt, erscheint die Statue tatsächlich und führt Giovanni in die Hölle.
Psychologisch interessant an Mozarts Oper ist, dass der legendäre Frauenheld, dessen unzählige Liebschaften sein Diener Leporello in der berühmten Registerarie anpreist, innerhalb der Handlung eigentlich nur in seinem Scheitern gezeigt wird.